Ich bin eine Kalkleiste. Dagegen habe ich nichts, nur im Sommer lässt es sich nicht vermeiden auch mal in die Sonne zu müssen. Die einzige Farbe aber die die Sonne auf meine Haut zaubert ist ein unschönes Rot. Dagegen habe ich was. Da Selbstbräuner bei mir fleckig wird habe ich mich ins Solarium gewagt. In 37 Jahren das erste Mal.

Nach ausführlicher Beratung wurde ich dann in einen kleinen Raum mit Sonnenbank der Stärke 300 geführt. Man sagte mir, ich habe 2 Min. um mich auszuziehen und mich drunter zu legen, den "Deckel" zu schließen und bloß niemals und unter gar keinen Umständen die Augen zu öffnen, das Licht kann nämlich blind machen.

Draußen 30°C im Schatten und stahlender Sonnenschein lege ich mich also auf diese Plastikbank, schließe die Klappe und die Augen und harre der Dinge, die da kommen. Und sie kamen. Mit einem infernalischen Getöse ging das Gebläse los und gleichzeitg die Lichtröhren an. Das Gebläse blies sowohl von oben, als auch von unten, was zur Folge hatte, dass ich den Luftstrom direkt in die Nase bekam und somit keine Luft mehr.
So lag ich also da, mit krampfhaft geschlossenen Augen und nach Luft ringend...
Ich hab die 9 Minuten, die es dauerte aber durchgehalten. Trotz der Belüftung wurde es immer heißer darunter und ich kann mir jetzt sehr gut vorstellen, warum manchen Solariumdauergästen geistige Unterbelichtung nachgesagt wird.

Um 3,50€ ärmer, um einige Erfahrungen und einen leichten Braunschimmer reicher verließ ich das Sonnenstudio.
Die Bullenhitze draußen kam mir nach den gefühlten 100°C auf der Sonnenbank sehr erfrischend vor.

Ich geh bestimmt wieder hin, aber erst muss ich noch ins Nagelstudio und zur Dauerwelle...